Daily Lena

 

10 Jahre USFO – 10 Jahre Satellite

Gepostet von um 17:33 Uhr

Teilnehmer und Song für den ESC 2010 in Oslo ist gewählt

Es ist der 12.03.2010, 22:31 Uhr. Achtunddreißig Tage und sieben Sendungen nach Lenas erstem Auftritt bei „Unser Star für Oslo (USFO)“ mit My Same steht es fest. Lena darf mit ihrer Up-Tempo-Version von Satellite nach Oslo fahren.

Dabei wurde der vom Publikum gewählte Satelliten-Song von einigen gar nicht gemocht.

„Bei „Mr Curiosity“ bekommt man heute noch Gänsehaut. „Satellite“ schafft das nicht. Das offizielle Video erst recht nicht. Es wurde gleich am Tag nach dem Finale gedreht. Der Clip ist so clean, wie es das Fernsehen verlangt.“Mittlerweile hat Niggemeier auf seinem Blog ein Video stehen, das einen Komponisten und Musikleherer Klaus Kauker zeigt: „Super Sendung, mich hat auch interessiert, wer uns Deutsche da in Europa vertritt“. Aber „Satellite“ würde er umschreiben – der Song sei in Lenas Version „so schlecht, das hat einer in der Mittagspause mal eben so angefertigt“. Recht hat er. Das Publikum ist einfach ein Idiot.“

Quelle: taz.de

ARD und Pro7 machen gemeinsame Sache

Die erste Kooperation zwischen dem privaten Sender Pro7 und der öffentlich-rechtlichen ARD beinhaltete vom 2. Februar bis 12. März 2010 insgesamt acht Fernsehsendungen. Sechs wurden bei Pro7 und zwei bei der ARD ausgestrahlt. Das Ziel war es, einen geeigneten Kandidaten für den Eurovision Song Contest (ESC) in Oslo zu finden. Treibende Kraft war Stefan Raab, über den Zeit.de schreibt:

Stefan Raab soll das Image des Eurovision Song Contest aufpolieren. Dafür hat er das Konzept der Musik-Castingshow überzeugend verändert.

In der „Castingbox“ bei ProSieben und bei Veranstaltungen diverser Radiosender versuchten 2009 mehr als 4500 Personen ihr Glück. 20 davon wurden nach Durchsicht der Videos für die 1. und 2. Live-Show ausgewählt. Jeweils 5 wurden weitergewählt, so dass 10 Kandidaten in die 3. Show kamen. In dieser und der 4. Sendung schieden zwei Teilnehmer aus, so dass 6 in die 5. Show kamen. In Sendung 5 und 6 wurde auf 4 SängerInnen reduziert. Die 7. Sendung war das Halbfinale. In dieser Show wurden Jennifer Braun und Lena in das Finale gewählt. In der letzten Show, die die größte Reichweite aller USFO-Sendungen hatte, wurde der Song und die ESC-Kandidatin gewählt. Lena setzte sich mit Satellite gegen Jennifer Braun durch.

„In kein Korsett gepresst, in kein Schema gezwängt, geht ein Mädchen raus auf die Bühne und singt ein Lied. Es tut, was es am liebsten tut. Vielleicht hat sie gewonnen, weil wir alle genau davon träumen.“

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Quelle: haz.de am 14.03.2010

Die Jury bestand aus Stefan Raab und zwei bei jeder Sendung wechselnden Künstlern. Sie gaben nur Hinweise. Die Entscheidung über das Weiterkommen der Kandidaten lag allein beim Zuschauer.

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Auch im Ausland sorgte Lena schon vor dem ESC für Aufmerksamkeit:

Überrascht bis erfreut registrieren die ESC-Fans in den Onlineforen dieses kleine Goldstück, das Deutschland da entdeckt hat. „Deutschlands Beitrag ist der beste zusammen mit Schweden!“, schreibt der griechische ESC-Fan Gianis Mantes. „Mein iPod ist auf Dauerschleife gestellt. Gut gemacht!“ Und Karl Pasaporte von den Philippinen (!) schreibt: „Ich LIEBE es. Es erinnert mich an den französischen Beitrag von 1994. Ihr Akzent ist göttlich und lustig gleichzeitig.“ Und dann auf Deutsch: „Gutes Glück, Deutschland!“

Quelle: haz.de

Warum fiel die Wahl ausgerechnet auf Lena Meyer-Landrut?

Wie konnte es zum Gewinn der Castingshow durch Lena Meyer-Landrut kommen, waren doch die meisten USFO-Kandidaten gesangstechnisch versierter als Lena, brachten eine reichere musikalische Erfahrung mit? Lena glich dieses Manko mit ihrer extrovertierten Persönlichkeit mehr als aus und wählte ihre Songs, zumeist Independent-Pop-Musik, klug und passend zu ihren Fähigkeiten. Vielleicht der wichtigste Aspekt: Lena strahlte auf der Bühne und performte ihre Songs so, dass der Zuschauer in die Geschichte hineingezogen wurde. Sie erreichte damit nicht nur Menschen im Studio, sondern auch die Zuschauer vor dem TV, die letztendlich über die Kandidaten entschieden. Imre Grimm schrieb am 14.03.2010:

„Nicht nur in der bunten Welt des Entertainments ist ihr Schicksal ein Ereignis. Es lässt sich auch als Triumph des Unperfekten lesen, als Sieg der Persönlichkeit über die kalte Professionalität.“

Quelle: haz.de

Das sich Lena, um zu strahlen, nicht immer auf der Bühne bewegen musste oder wenn, dann minimalistisch, bewies sie allen mit der Interpretation des Songs Mr. Curiosity am Anfang des USFO-Halbfinales. Welt.de schrieb:

„Gewohnt stabil und wie immer eigen in ihrer Song-Auswahl zeigte die 18-Jährige mit „Mr. Curiosity“ von Jason Mraz doch auch eine ganz neue Seite von sich. Zum ersten Mal mit einer melancholischen Ballade am Start gab sich der sonst so quietschfidele Springinsfeld kraftvoll, aber zerbrechlich zugleich. Und schloss all den Kritikern, die ihr bislang wegen ihres Sprechgesangs das Talent absprachen, endgültig den Mund.“

Quelle: welt.de

Noch besser bringen es einige Kommentatoren unter einem Niggemeier Artikel auf dem Punkt, besonders: funthomas am 15. März 2010 um 13:28 Uhr.

„Das mit dem Dauergrinsen allerdings trifft es genau. Bei allen Auftritten von Lena hatte ich genau dieses „Spaßgefühl“, das weit über das hinausging, was sonst so passiert, wenn jemand im TV einen Song/ein Lied/einen Superstar-Hit mehr oder weniger gekonnt zum Besten gibt. Und ich weiß definitiv, dass ich nicht der einzige bin, dem es so ging.“

Allerdings gab es auch gegenteilige Wahrnehmungen, wie auf fr.de bei Frau Natalie Soondrum. Der Musik Blog Oljo.de hatte sich mit der Auswirkung von Lena auf die Charts beschäftigt:

„Noch während des laufenden Halbfinales der Castingshow Unser Star Für Oslo steigt der von Lena Meyer-Landrut in der ersten Runde performte Song fett in die iTunes Top 100 ein.“

Lenas Vorgeschichte

Ganz unbeleckt ging Lena aber nicht in die USFO-Shows. Was brachte Lena also neben ihrem besonderen Charakter noch mit? Lena lernte bereits früh, ihren Körper tänzerisch einzusetzen. Mit 5 Jahren begann sie mit Ballett, später kamen Jazz-Dance und zuletzt Show-Dance dazu. Show-Dance vereint die Stile Hip-Hop, Jazz- und Ausdruckstanz. Fernsehproduktionen waren ihr auch nicht unbekannt, stand sie doch vor USFO bereits für drei TV-Sendungen vor der Kamera. Stern.de dazu:

„Als Komparsin landete sie in der Kartei der Produktionsfirma Constantin Entertainment und wurde dort schnell entdeckt: Sie hatte Auftritte in den Sat.1-Sendungen „Richter Alexander Hold“ sowie in „K11 – Polizisten im Einsatz“, wo sie die Tochter eines Drogenbosses mimte. (Spätere) Schlagzeilen machte ihr Kurzauftritt in einer RTL-Dokushow …“

Sie wählte zwar das Schulfach Musik ab, sammelte dafür Praxiserfahrungen mit dem Duo „Stenorette 2080“ und als Sängerin der schuleigenen Jazzband.

Lena erregte vor 2010 schon Aufmerksamkeit, wurde sie doch der Mittelpunkt eines Artikel über Taizé der Zeitschrift Geo. Laut Stern besuchte sie den ökumenischen Ort im August 2008 mit einer 15-köpfigen Gruppe des Katholischen Jugendpastoralen Zentrums Tabor in Hannover.

„Aus den rund 100.000 Gästen, die übers Jahr verteilt Taizé besuchen, hatte sich Fotograf Franz Killmeyer ausgerechnet Lena Meyer-Landrut, die in der Reportage stets nur mit Vornamen erscheint, als Motiv herausgepickt.“

Quelle: stern.de

 

Was wurde aus den anderen Kandidaten des Viertelfinale am 5. März 2010?

Sharyhan Osman macht immer noch Musik, moderiert und schauspielert (3 jährige Schauspielausbildung).

=> Wikipedia
=> sharyosman.com

Kerstin Freking macht(e) auch weiterhin Musik – mit Band (aktuell ein Duo). Es gibt auch => Zeichnungen von ihr. Sie studierte ja Kunst an der Universität in Osnabrück.

=> Facebook

Christian Durstewitz schreibt immer noch Songs und interpretiert sie – aktuell auf Deutsch.

=> Wikipedia
=> Facebook (Letzter Beitrag: Januar 2019)
=> hna.de Der Artikel vom 31.07.2019, über die Art Konzerte die Christian am liebsten spielt, ist lesenswert.

Jennifer Braun, die nun viel schlanker und erblondet ist, ist Sängerin, Moderatorin und Model. Sie moderiert(e) seit 2015 „My Race Hub“ und begleitet dabei das Rennsportteam von Mercedes-Benz an die Stationen der Deutschen Tourenwagen-Masters.

=> Wikipedia
=> jennifer-braun.com
=> Wikipedia