Obwohl die Charts seit geraumer Zeit von der Stimmwucht der R ’n’ B-Heldinnen und der Neo-Soul-Queens dominiert werden, gab es in den letzten Jahren noch ein anderes, sehr erfolgreiches Modell für Vokalistinnen im Pop: Sängerinnen, die mit zarter, manchmal leicht brüchiger Stimme Lieder nur zu sparsamer Gitarrenbegleitung vortragen. Lagerfeuermusik, eigentlich. Aber eben doch nicht ganz, weil die Zeltlager-Stimmung immer wieder durch elektronische Spielereien und Effekte verfremdet wird, die verraten, dass es sich nicht um traditionellen Folk handelt. Urban Campfire könnte eine Bezeichnung für dieses Genre sein, dem sich Songs von so unterschiedlichen Künstlerinnen wie Cat Power, Laura Veirs, Maria Solheim oder Kat Frankie zurechnen ließen. Diese Lieder verbreiten gleichzeitig Heimeligkeit und Fremdheit, Wärme und Kühle. In das rötliche Flackern des Lagerfeuers mischt sich, sozusagen, das bläuliche Schimmern des Laptop-Bildschirms. weiterlesen

